Schon wieder ist ein Jahr vorbei, und wir können selbst kaum fassen, wie schnell die Zeit verflogen ist. Ein guter Zeitpunkt, um alle wichtigen Entwicklungen aus dem KI-Jahr 2024 Revue passieren zu lassen und Ihnen einen Ausblick auf das kommende Jahr zu geben.
Seitdem OpenAI die Welt mit ChatGPT in Staunen versetzt hat, ist das Thema KI geradezu explodiert. Unternehmen drängen zunehmend darauf, KI überall dort einzusetzen, wo es möglich erscheint. Aus den zahlreichen Diskussionen und spannenden Kundenprojekten dieses Jahr haben wir zentrale Learnings und Trends in diesem Bereich erkannt.
Fünf wichtige Trends beim Einsatz von KI im Kontext der Übersetzung
- Die Erwartungen an generative KI sind nach wie vor sehr hoch.
Dabei werden die die Einsatzmöglichkeiten gerade in Sprachprozessen jedoch immer differenzierter betrachtet: Von der Wunschvorstellung einer Wundermaschine, die Texte perfekt erstellt, übersetzt und optimiert, hin zu einem smarten Helferlein, das gezielt bei Aufgaben unterstützt, bei denen heutzutage manuelle Aufwände anfallen. Die immer stärkere Integration großer Sprachmodelle in die Übersetzungsprozesse macht genau das möglich, indem sie gezielt und modular unterstützt, sei es bei der zweisprachigen Extraktion von Terminologie, dem Post-Editing von maschinell erstellten Übersetzungen oder der Qualitätsbewertung von mehrsprachigen Dokumenten. - Wer die Technologie effizient und nachhaltig einsetzen möchte, der benötigt auch qualitativ hochwertige, gut strukturierte Sprachressourcen, um die Sprachmodelle mit relevanten Informationen versorgen zu können.
Das heißt, dass sich die jahrelange Arbeit mit Translation Memory- und Terminologieverwaltungssystemen nun gleich doppelt auszahlt. Werden diese Daten strukturiert und nachhaltig aufbereitet, können Sprachmodelle sie zur Optimierung von maschinellen Übersetzungen verwenden, etwa in Form der sogenannten Retrieval-Augmented Generation (RAG). - Das Thema Datenschutz sorgt trotz der Verabschiedung des EU AI Act im Mai 2024 nach wie vor für große Unsicherheit.
Viele Unternehmen suchen nach Wegen, wie KI auf möglichst sichere Weise eingesetzt werden kann, um ihre wertvollen Daten vor Missbrauch zu schützen. - Viele Unternehmen sehen Schwierigkeiten bei der Skalierbarkeit von KI-Lösungen, sei es in Bezug auf die IT-Infrastruktur, finanzielle Ressourcen oder die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen.
- Human in the Cockpit – Menschen werden stärker ins Zentrum der KI-basierten Übersetzungsworkflows rücken.
Waren Übersetzer*innen bisher in Form des Human in the Loop etwa für das Post-Editing vordefinierter maschineller Übersetzungen zuständig, soll der neue Human in the Cockpit moderne Sprachtechnologien selbst interaktiv einsetzen können, um individuell Einfluss auf den Output nehmen und Prozesse effizient gestalten zu können.
Durch den technologischen Wandel ändern sich auch die Anforderungen an heutige und zukünftige Sprachexpert*innen. Diese Entwicklung erkennen auch die einschlägigen Hochschulen und passen ihre Studiengänge und Kursangebote entsprechend an. So sind Prompt Engineering, Sprachtechnologien oder Informationsmanagement wichtige Schwerpunkte, die wir künftig häufiger auf den Lehrplänen zu sehen bekommen werden.
Sie finden dieses Thema spannend? Dann freuen Sie sich auf unser für Anfang 2025 geplantes STAR-Webinar. Darin informieren wir Sie über aktuelle Trends und unsere neuesten technologischen Entwicklungen.